Noch immer herrscht vielfach die Meinung vor, dass bei Säuglingen und Kleinkindern Traumatherapie nicht möglich bzw. unnötig sei, da die Kleinen vergessen würden, was sie erlebt haben. Meine Arbeit mit Erwachsenen zeigt jedoch ein anderes Bild: Vielen Krankheitsbildern und Störungen im Erwachsenen-Alter liegen belastende Situationen oder traumatisierende Geschehen zugrunde, die in der frühen Kindheit erlebt wurden.
Schon Säuglinge und Kleinkinder zeigen nach einschneidenden Ereignissen Symptome, die eindeutig mit der Belastung in Zusammenhang stehen. Besonders einschneidend sind längere Trennungen von Bezugspersonen und der vertrauten Umgebung sowie medizinische Eingriffe. Bei Krankenhausaufenthalten kommt dann alles zusammen. Dabei gilt: Je jünger das Kind, desto gravierender das Erleben.
Werden frühkindliche Traumatisierungen nicht professionell behandelt, entwickeln sich oftmals weitere seelische und körperliche Störungen, Erkrankungen oder Entwicklungsverzögerungen – vermeidbar bei rechtzeitiger Therapie.
Seit einigen Jahren arbeite ich mit traumatisierten Säuglingen und Kleinkindern – der Erfolg gibt mir Recht. Nach der Behandlung zeigen die Kleinen deutlich weniger oder gar keine Stress-Symptome mehr. Darüber hinaus erfolgt meist ein deutlicher Entwicklungsschub.
• panisches Weinen / nicht zu beruhigendes Schreien
• plötzliches „Wegtreten“
• erhöhte Schreckhaftigkeit
• Schlafprobleme
• Still- oder Ess-Schwierigkeiten
• übermäßige Trennungsängste
• Schock während der Schwangerschaft, z. B. Unfall der Mutter
• komplizierte Geburt, z. B. Kaiserschnitt
• Frühgeburt > Brutkasten
• frühe Erkrankungen, Unfälle und Operationen
• aktives oder passives Erleben von Gewalt
• Vernachlässigung
• Adoption und andere Verlust-Erfahrungen
Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft stellen die Mutter und/oder den Vater vor große neue Herausforderungen. Passieren Dinge wie die oben aufgeführten, fühlen sich Mama und Papa häufig überfordert, verunsichert und von Ängsten geplagt. Aber auch wütend, ohnmächtig, verzweifelt und schuldig.
Kinder zwischen 0 und 3 Jahren können noch nicht ausdrücken, was sie Schlimmes erlebt haben und sie belastet. Deshalb muss eine Bezugsperson – meistens die Mama oder der Papa – das Kind begleiten. Wir arbeiten das traumatisierende Ereignis bei der I.B.T.® zwar über die Bezugsperson, aber mit dem Kind direkt auf.
Im Vorgespräch mit euch als Bezugspersonen klären wir, ob es notwendig ist, das Kind therapeutisch zu behandeln. Ich erläutere euch ausführlich, wie wir weiter vorgehen und beantworte alle eure Fragen. Meistens entscheidet sich hier, wer von euch euer Kind in der nächsten Sitzung begleiten wird. Selbstverständlich gerne aber auch Mama und Papa.
Bevor ich mit dem Kind arbeite, arbeiten wir – du als Bezugsperson und ich – das traumatisierende Ereignis auf. Du kannst dann die ganze Geschichte so erzählen, wie sie dein Kind wahrscheinlich erlebt hat. Jetzt können wir direkt mit deinem Kind arbeiten.
Du erzählst deinem Kind, was passiert ist. Gleichzeitig begleite ich dein Kind traumatherapeutisch.
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